Offene Gärten
Der nächste offene Garten mit Impulsvortrag "Im Gedenken an..." und anschließender
Begehnung des Gedenkwaldes findet am Sonntag, den 3.11.2024, 11 Uhr statt.
In dem Bestreben eine bewährte Verbindung von Kunst und Natur und Therapie in neuer
Weise zu beleben, beziehen wir das den Eichenhof umgebende Gelände zunehmend in unser
therapeutisches und künstlerisches Schaffen ein.
Vorträge, die diese Verbindung ins Bewusstsein bringen, ergänzen unsere öffentlichen
Garten- und Kulturtage oder können von Gruppen ab 10 Personen gebucht werden:
“Im Garten des Lebens”
“Der Garten, die dritte Haut nach Hundertwasser”
“Im Gedenken. Vom Umgang mit unseren Ahnen.”
“Das Gartenjahr - Spiegel des Lebenslaufes.”
In Zusammenarbeit mit der Initiative “Private Gärten” des Tourow (Touristikverband
Rotenburg) bieten wir von April bis September interessierten Gruppen die Möglichkeit,
unser Gelände nach telefonischer Terminabsprache zu besichtigen.
Der Eichenhof liegt in einem idyllischen 13.000 qm Gelände am Rande des
Naturschutzgebietes Voßberge.
Lauschige Plätze entlang eines Rundweges durch das im Dialog mit der Natur gestaltete Areal
mit
Staudengarten
Kräutergarten
Rhododendrengarten
Tiefgarten
sowie einige künstlerische Dauerinstallationen wie das Glücksfeld von Wolfram Henn und
die Mooreichenskultpuren von Ortwin Musall laden zu einem besinnlichen Verweilen ein.
In einem stillen Winkel des Eichenhofprojektes ist vor einigen Jahren der Gedenkwald
entstanden als Ausdruck einer künstlerischen und naturnahen Auseinandersetzung mit den
Themen Abschied, Verlust und Trauer. Das kleine Areal entlang des Reithbaches mit seinen
alten Bäumen und samtenen Moospolstern birgt einige Gedenkzeichnungen im Andenken an
liebe Verstorbene und stellt in seiner Gesamtheit einen Gegenpol zum bunten Treiben um das
Haupthaus dar. Hier kommt die Seele zur Ruhe in der Zwiesprache mit sich selbst und ihren
Ahnen.
So hat sich der Gedenkwald in den letzten Jahren als ein Kraftort erwiesen, der, eingebettet in
eine berührende Natur, eine Begegnung mit sich selbst unter Einbeziehung der Vorfahren
anregt.
Beim Innehalten im Alltagsstrom mit kleinen Verweilpausen auf den Bänken am Bach, die
Bilder der Ahnen im Rücken, den fließenden Bach vor sich, können die Gedanken frei dem
Strömen des Wassers anvertraut werden.
Zunächst aus privaten Motiven angelegt, wurde er im Rahmen von Seminaren und
Kulturwochenenden von den Besuchern geradezu entdeckt. Immer wieder kam es daraufhin
zwischen teils fremden Menschen zu berührenden Gesprächen über schwierige Themen wie
Abschied und Tod. In einer modernen Gesellschaft mit weit entfernt wohnenden Verwandten
und schwindender Trauerkultur wurde eine solche Gestaltung als entlastend und bereichernd
erlebt. Wir haben daraufhin begonnen, dieses Areal bewusster in unsere Arbeit mit
einzubeziehen. Dabei gehen wir behutsam vor und modellieren mit wenigen Eingriffen das
heraus, was die Natur uns von sich aus anbietet. Auch das allmähliche Verwittern der Objekte
und Bilder wird als Ausdruck einer natürlichen Endlichkeit und Verwandlung begrüßt und
belassen. Zurzeit wird der Gedenkwald von den Klienten des Projektes gerne in
Trauersituationen genutzt und dient als Modell zur Schaffung eigener Kraftorte.
Auf Wunsch kann der Gedenkwald in Verbindung mit einer kleinen Führung, auf Anfrage auch
in Kombination mit einem Vortrag zu dem Thema, besichtigt werden.
„Als Wesen, die nur an einem winzigen Ausschnitt des Naturprozesses
und nur einen Augenblick lang
an der Menschheitsgeschichte teilnehmen, sollten wir,
unsere kreatürliche Endlichkeit
ständig bedenkend,
in der uns geschenkten Spanne
unser Leben feiern
und für dasjenige,
das den unseren folgt, einen möglichst förderlichen Boden bereiten."
Horst Eberhardt Richter, aus: Hoffmann/Hollmann 1988
Jugendwahn und Altersangst
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